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Brief eines Angehörigen im Mai 2012

Brief vom 06.05.2012

Sehr geehrter Herr Bliefernicht,

gestern, 06.05.2012, war ich in Ihrem Haus zu Gast und musste schweren Herzens, meinem lieben Freund H. F. auf Wiedersehen sagen. Der Besuch in Ihrer Einrichtung, hat mich tief bewegt und zwar im positiven Sinne, obwohl der Hintergrund sehr traurig ist. Ich war und bin von der Atmosphäre in Ihrem Haus schlichtweg gefesselt. Der Umgang aller Mitarbeiter, hauptberuflich und ehrenamtlich, mit den Bewohnern und Ihren Angehörigen, ist nahezu unbeschreiblich. Das Verständnis und die Überzeugung in der Tätigkeit, sowie der Umgang miteinander von eigentlich wildfremden Personen, hat mich fasziniert und gibt dem Moment eine Würde, wie sie es nur ganz wenige in solch Situation, erfahren dürfen. Die Begleitung aller Beteiligten durch alle Mitarbeiter, sucht ihres Gleichen. Obwohl ich mich schon von vielen Menschen verabschieden musste, habe ich derartiges nicht erlebt und wünsche allen die in diese Situation kommen, die gleiche liebevolle Behandlung, das Verständnis, den Trost, den Zuspruch, diese würdevolle Ambiente, so wie ich es gestern erleben durfte. Es ist gut zu wissen, meinen lieben Freund, in so liebe Hände zu wissen. Das nimmt mir nicht die Trauer, die ich empfinde aufgrund der Gewissheit, ihn gestern das letzte Mal gesehen zu haben, hier gibt es aber Kraft diese Trauer zu verarbeiten die ich empfinden werde, wenn mein lieber Freund von uns allen geht. Wir hatten nicht einmal eine lange Freundschaft aber doch intensiv, mit vielen Dingen die uns gleichermaßen interessierte, viele Gemeinsamkeiten, wie Töchter im gleichen Alter, mit den gleichen Ansichten und Gedanken als die beiden grösser und unabhängiger wurden. Für einen Vater besonders schwer!! Das war schön sich auszutauschen und dann festzustellen, dass wir beide schlecht loslassen können. Aber genau das muss ich jetzt tun, loslassen, von einem lieben Menschen, der mir trotz der Distanz von 230 km, immer ganz nahe war, wie auch seine Familie. Ich bin kein religiöser Mensch, ich hoffe doch das es ihm besser geht, dort wo er vielleicht schon bald sein wird. Er wird mir fehlen, vergessen werde ich ihn nicht. ich würde mir wünschen, dass es unserer Gesellschaft möglich wäre, dieses von mir bei Ihnen erlebte, jedem Menschen teil werden zu lassen. Aber leider wird die Menschlichkeit oft von Kosten zur Seite gedrückt.

Ich möchte mich hier bei Ihnen und Ihren lieben Kollegen bedanken, für alles was Sie für meinen Freund getan haben und noch tun werden, so wie Sie es bei allen Bewohnern tun werden, davon bin ich überzeugt. Ich werde Ihn nicht mehr sehen können aber ich weiß das er bei Ihnen, bis zum Schluss, in guten Händen ist. ich sage immer, dass Leben ist eine Folge von Episoden, die Episode unserer Freundschaft, hätte gerne noch dauern dürfen. Ganz lange!

Vielen Dank!!

Jörg Sch. und Patricia E.

Wilhelmshaven

 

Brief vom 16.05.2012

Sehr geehrter Herr Bliefernicht,

vielen Dank für Ihre Antwort. [...] Ich habe mich sehr über Ihre Reaktion gefreut und gleichfalls über Ihr Ansinnen, meine Bemerkungen auf Ihrer Homepage zu veröffentlichen. Selbstverständlich haben Sie meine Genehmigung dieses zu tun. Seit ich bei Ihnen im Haus sein durfte, beschäftigt mich der, nein, unser allgemeiner Umgang mit dem Thema Tod sehr. Ich stelle seit dem, eine gewisse Oberflächlichkeit fest, ich werde versuchen Ihnen dieses zu schildern. Vielleicht braucht man diesen Anstoß, den ich bei Ihnen erhalten habe, um verschiedene Dinge klarer zu sehen. Wir sollten versuchen aus dieser Lethargie aufzuwachen und wieder mehr Mitgefühl für unsere Mitmenschen aufzubringen. Dazu dürfte es eigentlich keine Rolle spielen, in welchem Verhältnis man zueinander steht. Ich frage mich z.B., warum es nicht möglich ist, genau das was Sie dort leisten, nicht zum Regelfall machen zu können. Aber wie bereits erwähnt, ist nahezu alles im Leben Kostenbestimmt. Ich hoffe, Sie schaffen es, Ihre Einrichtung vielen Menschen zugänglich zu machen, um publik zu tun, das man gerade bei dem Thema Tod, in Würde, andere Wege beschreiten kann. Ich erwähnte ja bereits, das mir durch den Besuch in Ihrem Haus, es sehr viel einfacher macht, meinen Freund in guten Händen zu wissen und gleichfalls zu registrieren, dass er seine letzten Wochen, Tage oder Stunden so liebevoll betreut wird. Nach meiner Rückkehr nach Wilhelmshaven, habe ich mich zuerst informiert, ob es eine ähnliche Einrichtung in unserer Stadt gibt. Leider ohne Erfolg, was ich sehr bedauerlich finde. Ein Hospiz, sollte es in jeder Stadt geben, ohne hier nur die Kosten zu beachten, sondern einfach aus Respekt vor dem Leben und dem Tod. Denn beides gehört zusammen und sollte dementsprechend behandelt werden. Ich werde mich diesbezüglich noch mit beiden Krankenhäusern in Wilhelmshaven in Verbindung setzen, wenn auch nur um den jeweiligen Standpunkt zu erfahren. Ihnen und allen Mitarbeitern des Hospiz, wünsche ich nur das allerbeste, für Ihre eigene Zukunft und für Ihre Tätigkeit, viel Kraft beim Erleben der unterschiedlichen Schicksale, es kann trotz allem Engagement nicht einfach sein, immer mit dem Tod konfrontiert zu sein. Sie genießen meine volle Hochachtung und allen Respekt für diese aufopfernde Tätigkeit im Namen der Menschlichkeit. Ganz ehrlich möchte ich Ihnen sagen, dass mich selten etwas so sehr berührt und angefasst hat, wie der Besuch bei Ihnen. Machen Sie bitte Ihr Hospiz weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich, es könnte der Stein sein der ins Rollen kommt, damit Menschen die Initiative ergreifen, für derartige Einrichtungen zu kämpfen, auch in anderen Städten und Gemeinden, wo es halt kein Hospiz gibt. Wie Sie sicherlich an meinen Zeilen erkennen, bin ich immer noch stark berührt und werde es auch bleiben. Das geschieht hier nicht aus sogenannter " Lobhudelei“, sondern ist meine ehrliche Überzeugung. Der Umgang mit dem baldigen Verlust meines lieben Freundes, hat dadurch eine neue Sichtweise erhalten. Er ist schwer und wird es immer bleiben. Es wird etwas fehlen. Sehr sogar. Aber das Wie ,ist viel leichter zu ertragen geworden. Noch einmal vielen lieben Dank.

Jörg Sch. und Patricia E.

Wilhelmshaven